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Leistenbruchoperation



Wenn der Leistenkanal einer Belastung oder Beanspruchung nachgibt oder nicht mehr standhalten kann, spricht man von einem Leistenbruch – hernia inguinalis. Mit dem Nachgeben oder dem Verlust der Festigkeit des Leistenkanals entwickelt sich eine größer werdende Lücke in der Bauchwand, durch das sich Fett- und Darmanteile hindurchzwängen.

Schmerzen entstehen erst, wenn auch Nerven eingeklemmt werden und sich im Stehen eine kleine Beule im Bereich der Leiste vorwölbt. Bei Männern verlaufen im Leistenkanal der Samenstrang und die Blutgefäße bis hin zum Hoden, bei Frauen liegt hier das Mutterband, das zur Gebärmutter zieht.

Ein Leistenbruch sollte immer operiert werden. Es gibt keine physikalischen Übungen oder andere nicht operative Therapieformen damit er sich von selbst zurückbildet. Im Gegenteil, der Bruch vergrößert sich dadurch erst recht. Dabei können die Eingeweide eingeklemmt werden.

Eine solche Operation kann auf drei verschiedene Arten durchgeführt werden:



  • offene konventionelle Operation ohne Kunststoffnetzimplantation (Shouldice Technik)
  • offene Operation mit Einlage eines Kunststoffnetzes (Lichtenstein Technik)
  • endoskopische Hernienplastik mit Implantation eines Kunststoffnetzes (TAPP)


Shouldice


Diese Methode ist besonders für ältere Kinder und Jugendliche zu empfehlen, sowie für Erwachsene bestens geeignet, welche die Implantation von Fremdmaterial ablehnen. Dabei wird die Hinterwand des Leistenkanals durch Doppelung des eigenen Leistengewebes verstärkt. Bestimmte Schichten der Bauchwand in der Leistenregion werden hierbei mit speziellem Nahtmaterial gedoppelt um den Leistenkanal wieder auf die normale Größe einzuengen.

Lichtenstein


Die Hinterwand des Leistenkanals wird durch ein Kunststoffnetz verstärkt. Der Unterrand des Netzes wird ans Leistenband genäht, der obere an der Bauchmuskulatur befestigt. Seitlich wird das Netz eingeschnitten, damit es den Samenstrang ummanteln kann. Das implantierte Kunststoffnetz löst sich auch nach vielen Jahren nicht auf und verstärkt so dauerhaft die geschwächte Leistenkanalregion. Da die Lichtenstein-Operation eine spannungsfreie Technik ist, fühlen die Patienten nach der Operation deutlich weniger ziehende Schmerzen und sind deutlich früher rekonvaleszent.

TAPP-Technik (transabdominale präperitoneale Netzimplantation)


In minimal-invasiver Operationstechnik – der Spezialdisziplin von Dr. Deckstein – kann ein Netz vom Bauchraum aus über der Bruchpforte platziert werden. Dort wird es befestigt. Diese Methode nennt sich TAPP – sie bietet den Patienten eine Reihe von spürbaren Vorteilen:

  • Logischer Bruchlückenverschluss
  • Implantation von Fremdmaterial Plastiknetz (Polypropylen)
  • anspruchsvolle Operationstechnik
  • Spannungsfreies Verfahren
  • minimale Schmerzbelastung
  • diagnostische Mitbeurteilung der anderen Leistenregion u. d. gesamten Bauchraumes

  • ggf. Mitbehandlung erkrankter Organe
  • rascheste Mobilität nach d. Operation, praktisch sofortige Belastbarkeit und Aufnahme der sportlichen und beruflichen Aktivitäten


Nur ausgewählte Chirurgen wie Dr. Deckstein verfügen über die notwendige Erfahrung, diese Operationsmethoden nach der richtigen Diagnose auch adäquat chirurgisch zu behandeln und dem Patient diese komplexen und anspruchsvollen Operationstechniken anzubieten.